Den Ton getroffen
von 1966 bis heute

Aus dem Fanfarencorps der Karnevalsgesellschaft "De Wenkbülle" Donnerberg sind wir hervorgegangen und als "Trompetenbläser Donnerberg" seit nunmehr über 50 Jahren wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Stolberg.

1966 | Die Gründung

Im Frühjahr 1966 fanden sich die aktiven Mitglieder der KG „De Wenkbülle" Matthias Fuchs, Josef Meyer, Hans Wenn, Ludwig Hohlweck sowie Heinz Pischulla zusammen und beschlossen, ein Jugendfanfarencorps zu gründen. Sofort waren zwei musikbegeisterte Jugendliche aus der damaligen Kindergarde der KG gefunden.

Harald Fuchs und Peter Krawczyk wurden durch Matthias Fuchs erste Schläge auf den neu angeschafften Landsknechttrommeln beigebracht. Schon in der Karnevalssession 1966 erfolgten die ersten Auftritte, indem die beiden Trommler die KG bei ihren Ein- und Ausmärschen lautstark begleiteten.

Diese Auftritte weckten großes Interesse bei weiteren Mitgliedern der Jugendgarde, so daß man den Aufbau eines Jugendfanfarencorps schnell vorantreiben konnte.

Es wurden weitere Trommeln und acht Fanfaren angeschafft. Ebenfalls wurde mit Norbert Engels von der Sing- und Spielgemeinschaft Stolberg vorübergehend ein Musiklehrer verpflichtet, der erste Märsche mit den Jugendlichen einstudierte.

1967 | Der Anfang einer Ära

Anfang 1967 übernahm dann Josef Crouhsen (genannt Jö) die Leitung des Corps. Er führte die Ausbildung weiter und konnte bereits im Frühjahr 1968 ein 13köpfiges Jugendfanfarencorps aus Anlaß des Kinderfestes der KG "De Wenkbülle" der Öffentlichkeit vorstellen. Dieser Auftritt hatte einen solch großen Erfolg, daß schnell weitere Verpflichtungen im Stolberger Raum erfolgten. Mit der Anzahl der Auftritte wurde das Fanfarencorps aber auch außerhalb Stolbergs schnell bekannt, so daß bald Verpflichtungen in Aachen, Alsdorf, Würselen und Düren folgten. Gleichzeitig meldeten sich immer mehr Jugendliche, die sich dem Corps anschließen wollten.

Bereits zur Feier des fünfjährigen Bestehens im November 1971 zählte Josef Crouhsen 37 aktive Mitglieder. Erstmals trat man jetzt in den angefertigten Landsknecht-Uniformen auf, und es wurden mit Herbert Wenn und Franz-Josef Plum zwei stellvertretende Corps-Führer ernannt. In der Folgezeit erhöhte sich die Mitgliederzahl auf nahezu 50 Personen. Gleichzeitig wurde das Instrumentarium kontinuierlich erweitert.

1972  |  Die ersten Erfolge

Damals entschloß man sich, erste Trompeten, Ventilfanfaren und Lyra anzuschaffen.

Die Ausbildung hierauf wurde teilweise Josef Bonaventura übertragen. Nach dessen Ausscheiden übernahm dieses Amt H. Timmermann, der jedoch aus gesundheitlichen Gründen schon kurze Zeit später zurücktreten mußte. Josef „Jö“ Crouhsen war damit gezwungen, wieder die gesamte Ausbildung selbst zu übernehmen. 1972 war mit einem Auftritt im NATO-Hauptquartier in Mons (Belgien) der Höhepunkt des Fanfarencorps erreicht.

Leider wurden in der Folgezeit einige der gut ausgebildeten Musiker von anderen Vereinen abgeworben. Ebenfalls waren die Jugendlichen inzwischen teilweise in einem Alter, in dem sie ihren Dienst bei der Bundeswehr antreten mußten.

1976  |  Abschwung und Neuanfang

Daraus resultierend bestand der Verein im Frühjahr 1976 nur noch aus zwei aktiven Mitgliedern und eine endgültige Auflösung schien unumgänglich.

Daß es nicht dazu kam, war ausschließlich der Initiative von Josef „Jö“ Crouhsen zu verdanken. Da das alte Instrumentarium teilweise nicht mehr zur Verfügung stand, beschloß er, Trompeten anzuschaffen und wieder einen Musiklehrer zu engagieren. Mit Fred Schüller, dem Leiter der „WestStudio-Band", war schnell eine entsprechende Person gefunden. Inzwischen hatten die ersten ehemaligen Mitglieder die Ableistung ihres Wehrdienstes beendet und kehrten zum Corps zurück, so daß wieder regelmäßige Proben durchgeführt und ein neues Repertoire einstudiert werden konnte. Schon im Herbst 1976 wurde wieder ein öffentlicher Auftritt anläßlich des Siedlerfestes angenommen. Auch die ortsansässige Presse nahm hiervon Kenntnis. Bruno Schroiff berichtete damals von einem Auftritt der "Trompetenbläser Donnerberg". Ungewollt hatte er damit dem jetzt von der Karnevalsgesellschaft "De Wenkbülle" losgelösten "neuen" Musikverein vom Donnerberg einen Namen gegeben, der bis heute beibehalten wurde. In den folgenden Jahren konnten wieder ständig neue Mitglieder gewonnen werden.

Das Instrumentarium wurde stetig erweitert bzw. verbessert. Ebenfalls wurden fortlaufend neue Musikstücke einstudiert, wobei die Ausbildung sowie die musikalische Bearbeitung der Musikstücke weiterhin durch Fred Schüller erfolgte.

1979  |  Es geht weiter

Neue Instrumente, neue Musikstücke sowie die Anschaffung von einheitlichen Vereinsuniformen verursachten natürlich hohe Kosten. Da durch die Honorare diese Kosten nicht abzudecken waren, veranstaltete man im Sommer 1979 ein Sommer-Fest, das einen nicht erhofften Erfolg hatte. Dies war nicht zuletzt die Unterstützung von E. Demmler, der Wirtin der Gaststätte "Senderklause", zu verdanken. Mit dem Wachsen des Vereins wurden die Aufgaben für den Leiter des Corps zwangsläufig vielfältiger und zahlreicher. Man beschloß daher zur Entlastung von Josef „Jö“ Crouhsen ein Vorstandsgremium zu bilden.Franz-Josef Plum wurde mit der Aufgabe des musikalischen Leiters und Horst Crombach mit der Aufgabe des Geschäftsführers betraut. Das Vorstandsgremium wurde durch Josef „Jö“ Crouhsen als Gesamtleiter des Corps komplettiert.

Die 80er  |  Ein neuer Vorstand

In den folgenden Jahren wurden zusätzliche elektrische Instrumente wie Orgel, Rhythmusgitarre und Baßgitarre, aber auch ein Schlagzeug angeschafft und ein entsprechend modernes Repertoire einstudiert. Nach mehreren Jahren erfolgreicher Vereinsarbeit wurde Ende 1985 das Vorstandsgremium neu besetzt. Neben Josef „Jö“ Crouhsen, der nach wie vor das Amt des Gesamt-Leiters bekleidete, wurde Wolfgang Hanf zum Geschäftsführer und Horst Crombach zum musikalischen Leiter gewählt.

Anfang der 90er  |  25 Jahre mit echten Freunden

1991 konnte der Verein dann sein 25-jähriges Bestehen feiern, aus dessen Anlaß ein großes Grillfest veranstaltet wurde, bei dem alle befreundeten Vereine – und damit unsere „Auftraggeber“ – begrüßt werden konnten.Mit der weiteren Modernisierung des Repertoires konnten in den folgenden Jahren viele neue Partner für jegliche Art von Auftritten gewonnen werden. Bedingt durch die stark schwankende Mitgliederzahl war jedoch immer wieder eine Richtungsänderung des Musikstils erforderlich. Leider verließen in den Jahren 1991 bis 1993 einige Mitglieder den Verein, so dass Mitte 1993 nur noch 13 Musiker bei den Trompetenbläsern aktiv waren. Obwohl unter der geschwächten Besetzung auch die Qualität der Auftritte litt, haben gerade in dieser schwierigen Zeit einige Ortsvereine Stolbergs weiterhin zu den Trompetenbläsern gestanden und diese zu ihren Veranstaltungen engagiert, was letztlich zum Fortbestand des Vereins beigetragen hat.Insbesondere sind in diesem Zusammenhang die Karnevalsgesellschaft Vicht sowie die Karnevalsgesellschaft Mönsterböscher Jonge zu nennen!

1993 bis 1997 | Elektronik ist nichts für uns

Um dem vorgenannten Problem entgegenzuwirken, entschloss man sich Anfang 1993 zur Anschaffung einer Musikanlage, mit der alle Instrumente über Mikrofone abgenommen werden konnten und somit der Klangkörper über eine Verstärkeranlage entsprechend verstärkt werden konnte.

Der erste öffentliche Auftritt mit dieser Verstärkeranlage wurde im März 1993 in der Stadthalle Stolberg aus Anlaß der Veranstaltung „Musiker gegen Ausländerhaß“ – leider vor fast leeren Stühlen – durchgeführt. Es zeigte sich jedoch sehr schnell, daß diese Art der Musik, verbunden mit enormem technischem Aufwand nicht zu den Trompetenbläsern passte. Nur wenige Auftritte wurden mit dieser Anlage durchgeführt. Auch durch wieder neu gewonnene aktive Mitglieder , die den Klangkörper auf „natürliche“ Weise wieder verstärkten, beschloß man schon in 1996 den Verkauf der Musikanlage. Mit der herkömmlichen – auf moderne Weise vorgetragenen Blasmusik – konnten die zwischenzeitlich in Erscheinung getretenen Kritiker beruhigt werden und an die alten Erfolge angeknüpft werden.Hierzu trug auch bei, dass seit 1997 Norbert Bree mit der Bearbeitung des Notenmaterials beauftragt wurde und dies bis heute fortgeführt hat.

1998  |  Rolf Brück übernimmt

1998 legte Horst Crombach dann sein Amt des musikalischen Leiters aus beruflichen Gründen nieder. Es konnte jedoch mit Rolf Brück – dem erfahrensten Musiker in unseren Reihen – unmittelbar ein Nachfolger gefunden werden, der dieses Amt bis heute führt. Zusammen mit Wolfgang Hanf, der nach wie vor das Amt des Geschäftsführers bekleidet, bilden die beiden die wesentliche Achse des Vorstandsgremiums, das heute durch den stellvertretenden Geschäftsführer Ralf Nitsch und den stellvertretenden musikalischen Leiter Udo Lück komplettiert wird.

In den Jahren 1998 bis heute hat sich die Mitgliederzahl zwischen 18 und 22 stabilisiert. Die Anzahl der jährlichen Engagements schwankt zwischen 30 und 40, wobei sich das Betätigungsfeld der Trompetenbläser inzwischen weit über Stolbergs Grenzen hinaus erweitert hat.

2000er  |  Mehr als ein Verein

Neben jährlichen Ausflugsfahrten und gelegentlichen Grillfesten pflegen die Trompetenbläser ein gutes Miteinander. Auch dies dürfte der Grund für die positive Entwicklung der Auftritte in den vielen Jahren gewesen sein. Natürlich auch das öffentliche Auftreten der Trompetenbläser, auf das besonders großen Wert gelegt wird.

Daß man sich 1996 entschloß, Musik ohne Elektrik zu machen, war aus heutiger Sicht der wesentliche Schritt hin zu einer allgegenwärtigen Anerkenntnis der musikalischen Leistungen der Trompetenbläser Donnerberg und damit ein wesentlicher Meilenstein zum 40 –jährigen Bestehen, das in diesem Jahr gebührend gefeiert werden wird.